Die Eingewöhnungszeit

Der Besuch einer Kindergartengruppe (U3 oder Ü3) ist für viele Kinder oftmals die erste Trennung von den Eltern. Dieser Übergang aus der Familie in eine solche Gruppe stellt für ein Kind eine große Herausforderung dar.

Es baut eine neue Beziehung und Bindung zu seinen neuen Bezugspersonen auf. Auch das Teilen der Bezugsperson mit anderen Kindern ist eine ungewohnte Situation. Es lernt eine neue Umgebung kennen und wird mit einem veränderten Tagesablauf konfrontiert. Es ist Teil einer Gruppe von 10 Kindern bzw. von 20 – 25 Kindern.

Unser Ziel ist es, den Kindern durch eine behutsame Eingewöhnungszeit dieses Loslassen von den Eltern zu erleichtern und das Einleben in der Gruppe in aller Ruhe zu ermöglichen. In der Eingewöhnungszeit orientieren wir uns am sogenannten „Berliner Eingewöhnungsmodell“. Während drei Phasen, die bis zu drei, bei einzelnen Kindern bis zu mehreren Wochen dauern können, wird das Kind täglich mehr und mehr Teil dieser Gruppe.

  • In der Kontaktphase begleiten die Eltern das Kind. Die Eltern halten sich zurück, sind einfach nur der „sichere und vertraute Hafen“. So kann das Kind sich mit seiner neue Umgebung vertraut machen und die Umwelt entdecken.
  • In der Trennungsphase findet der erste Trennungsversuch statt. Je nachdem wie diese erste Trennung gelingt oder vielleicht auch scheitert wird die Eingewöhnungszeit mit oder ohne die Eltern weiter gestaltet und ausgedehnt. Akzeptiert das Kind die Trennung, werden die Trennungszeiten täglich verlängert. Die Eltern bleiben in den ersten Tagen zur Sicherheit im Kindergarten. Akzeptiert ein Kind die Trennung noch nicht, wird die Kontaktphase gemeinsam mit den Eltern noch einmal verlängert.
  • In der Stabilisierungsphase werden die Kinder mit dem Tagesablauf und der Gruppe mehr und mehr vertraut. Die Erzieherin wird als vertrauensvolle Kontaktperson akzeptiert. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind die mit den Eltern vereinbarte Zeit im Kindergarten verbringt, ohne überfordert zu sein.